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Salomon Jadasson

Salomon Jadasson

Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 24
Sinfonie Nr. 2 A-Dur op. 28
Sinfonie Nr. 3 D-Dur op. 50
Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 120
Cavatine fü Violine und Orchester
Cavatine fur Cello und Orchester

Klaudyna Schulze-Broniewska, Violine
Thomas Georgi, Violoncello
Howard Griffiths, Dirigent

Aufnahme: 25.-28.1. 2010 (opp. 24, 28, 69)/
27.-30.5 2013 (opp. 50, 101, 120)
Erschienen: Februar 2015
cpo 777 607-2


Nach seinen bahnbrechenden Aufnahmen der Sinfonien von Ferdinand Ries, Louis Spohr und Franz Danzi setzt sich Howard Griffiths mit ›seinem‹ BSOF für den lange verkannten und schließlich von den Nazis verfemten Komponisten Salomon Jadassohn ein und macht mit den Einspielungen von dessen vier Sinfonien auf faszinierende Weise deutlich, weshalb Jadassohn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als einer der herausragenden Vertreter der sog. »Leipziger Schule« galt.

Wiederentdeckung eines Vergessenen

Während Salomon Jadassohn mit seinen musiktheoretischen Schriften, vor allem dem seit 1883 in 21 Auflagen erschienenen Lehrbuch der Harmonie, Generationen von Musikstudenten im Bewusstsein blieb, geriet er als Komponist schon bald nach seinem Tod in Vergessenheit. Dabei galt er neben Carl Reinecke als der führende Komponist der sogenannten »Leipziger Schule«, die den von Felix Mendelssohn und Robert Schumann eingeschlagenen Weg der musikalischen Romantik weiter beschritten und das musikalische Leben Leipzigs über vier Jahrzehnte hinweg maßgeblich geprägt hatten. Jadassohn studierte u.a. bei Franz Liszt und war später Lehrer für Musiktheorie, Klavier und Komposition am Leipziger Konservatorium, der einen hervorragenden Ruf als Musikpädagoge genoss. Zu seinen Schülern zählten neben Frederick Delius, Edvard Grieg, Ferruccio Busoni und Emil Nikolaus von Reznicek auch Felix Weingartner. In Jadassohns umfangreichem und vielfältigem kompositorischen Schaffen, das bis auf die Oper alle musikalischen Gattungen umfasst, nehmen die zwischen 1860 und 1888 entstandenen vier Sinfonien einen wichtigen Platz ein. In ihnen kommt seine eher akademische und in bestem Sinne handwerkliche Auffassung von Musik zum Ausdruck, die ihn – frei nach Eduard Hanslick – die Gattung der Sinfonie als Ausdruck und Spiel »tönend bewegter Formen« erblicken ließen. Dies trifft auch für seine beiden Cavatinen für Violine bzw. Violoncello und Orchester zu, in denen Jadassohn eine weitere kompositorische Grundregel mustergültig umsetzte, wonach »die Melodie die Seele eines Musikstücks« ist.

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